Das Tihanyi-Kastell im Ortsteil Radvaň, wo sich heute die naturwissenschaftliche Ausstellung des Mittelslowakischen Museums befindet, wurde mehreren Umbauten unterzogen. Ursprünglich war es ein Renaissance-Parterregebäude aus der ersten Hälfte des 17. Jh.; seine Überreste blieben im nordwestlichen Teil des Objektes erhalten. Im Jahre 1819 bekam das Objekt die klassizistische Form; die nächsten Umbauten im 19. Jh. mündeten in dem Neurenaissanceausdruck.
Noch in den 30-er Jahren des 20. Jh. befanden sich auf dem Gebiet von Kráľova und Radvaň (heute Ortsteile von B. Bystrica) vier Kastelle, wovon sind bis heute drei erhalten geblieben. Die Gemeinden Radvaň und Kráľova haben lange Geschichte. Radvaň wird im Jahre 1280 als Roduan erwähnt. Kráľova wurde 1264 „Villa reginalis Queral“ genannt, 1402 Khunigldorf (Königsdorf).
Das älteste der vier Kastelle war die Eulenburg (Soví hrad) aus dem 15. Jh. (sie stand unweit des heutigen Tesco). Abgerissen wurde sie kurz vor dem zweiten Weltkrieg. Die Tradition sagt, sie gehöre dem Mathias Corvinus. Das zweite Kastell, Radvanský-Kastell, war Zentrum der Gemeinde Radvaň und Sitz der Familie Radvanský. Gebaut wurde es zu Beginn des 16. Jahrhunderts. In der zweiten Hälfte des 20. Jh. war im Kastell das Staatliche Bezirksarchiv. Heute wird es nicht genutzt und wertet auf neuen Besitzer. In Radvaň steht noch auch das sog. Bárczy-Kastell aus dem Jahre 1651, gebaut auf gotischen Fundamenten. So wie das Radvanský-Kastell, auch dieses ist heute nicht genutzt und sein Zustand ist, leider, kritisch.